Die Strategie ein Wertpapier zu kaufen und für lange Zeit zu halten wird insbesondere beim Handel von Aktien sehr oft verwendet. Beim Handel von Währungen wird diese Handesmethode aber eher als sinnlos oder gefährlich angesehen.Viele Artikel zu Trading Strategien oder Bücher sind der Meinung, dass die Kaufen und Halten Strategie beim Währungshandel nicht funktioniert. Zwar gibt es gewisse Einschränkungen bei der Verwendung der Buy-and- Hold-Strategie auf dem Devisenmarkt im Vergleich zu Aktienmärkten, dennoch kann diese Strategie durchaus eine praktikable Technik sein die von vielen Anlegern angewendet werden kann.
Inhalt:
Dabei besteht die Kaufen und Halten Strategie wie der Name bereits vermuten lässt aus 2 Schritten. Der erste Schritt ist es ein Währungspaar auszusuchen und zu kaufen. Der zweite Schritt besteht darin diese Position über mehrere Monate oder sogar Jahre zu halten und darauf zu warten, dass die gekaufte Währung steigt und die verkaufte Währung sinkt. Lassen Sie sich dabei nicht von den Worten steigen oder fallen irritieren. Natürlich beschränkt sich diese Strategie nicht nur auf steigende Kurse. Der Verkauf oder das Short Selling von Währungen funktioniert mit dieser Strategie natürlich genauso.
Vorteile:
✔ Langfristiges Profitpotential
✔ Trades mit positiven Swaps bringen zusätzlichen Profit
✔ "Kaufen und liegenlassen" ist wenig Zeitintensiv
Nachteile:
✔ negative Übernachtzinsen können ein ersthaftes Problem darstellen
✔ keine klaren Einstiegs bzw. Ausstiegspunkte
✔ benötigt viel Geduld (besonders bei negativen Swaps)
✔ Broker muss über Jahre zuverlässig sein
Das Hauptargument von Experten, welche die Kaufen und Halten Strategie beim Forex Trading für unbrauchbar halten ist, dass Währungen das Hauptargument von Aktien fehlt.Während der Wert eines Unternehmens möglicherweise hunderte Prozent beispielsweise aufgrund fundamentaler Ereignisse (der Erschließung neuer Märkte, neue Erfindungen, Mangel an Mitbewerbern) steigen kann, können Währungen nicht in dieser oder einer ähnlichen Art und Weise miteinander verglichen werden.Die Einzige Ausnahme bildet hier die Abwertung von Währungen aufgrund politischer oder finanzieller Turbulenzen.
Obwohl dieses Argument absolut korrekt ist, entzieht es der Kaufen und Halten Strategie im Forex Handel nicht seine Daseinsberechtigung.Das Fehlen eines mit Aktien vergleichbar schnellen Wachstums von Währungen wird beim Forexhandel beispielsweise durch den hohen Hebel (bis 1:1000) kompensiert.Da Währungen im Vergleich zu Aktien auch meist weniger heftige Kurssprünge aufweisen, macht dies den Langzeithandel von Währungen zudem flexibler und leichter steuerbar.
Eine der möglichen Hindernisse beim Einsatz der Kaufen und Halten Strategie im Währungshandel könnte jedoch der Forex Broker sein. Zum einen sollte der Broker logischerweise lange genug am Markt existieren, um ihre Investments über die geplante Haltedauer sicher zu verwalten und eventuell entstandene Profite anschließend auch auszahlen zu können. Zum anderen sollte der Broker ihre Position natürlich über den gesamten Investitionszeitraum offen lassen können. Welche Broker sich für diese Strategie eignen, können Sie in unserem Forex Broker Vergleich sehen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Forex Broker im allgemeinen an Spreads und einer gewissen Handelsaktivität ihrer Kunden verdienen. Mit der Kaufen und Halten Strategie verdient der Broker mit Ausnahme der Haltegebühren (Interest Fees oder Swaps) logischerweise eher wenig. Daher ist die Auswahl der Forex Broker fast genauso wichtig wie die Auswahl der gehandelten Währungspaare.
Es gibt durchaus einige Ähnlichkeiten zwischen der Kaufen und Halten Strategie und der Carry Trade Strategie. Bei beiden Strategien ist die Haltedauer der Positionen sehr langfristig ausgelegt und Einstiegs bzw. Ausstiegsmarken werden nicht genau definiert.
Jedoch haben beide Strategien auch die folgenden Unterschiede:
Beispiel:
Dieses Beispiel zeigt das Währungspaar USD/CNY (US Dollar vs. Chinesischer Yuan) dass sich von 2006 bis 2013 in einem für Lanzeitinvestoren wunderbaren Langzeit-Abwärtstrend befand. Von diesem Abwärtstrend hätte zwar nicht nur ein Langzeitinvestor profitieren können, jedoch hätte dieser zusätzlich vom positiven Swaps aufgrund der hohen chinesischen und der niedrigen Zinsrate der Federal Reserve Bank profitiert.
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Paul Steward beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem Thema Börse und aktive Geldanlage. Nach abgeschlossenem Studium und einiger Zeit im Banking Bereich hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und ist nun als freiberuflicher Online-Redakteur im Finanzbereich tätig. Dabei ist es ihm ein besonderes Anliegen seine Erfahrungen und Tipps an Anfänger, aber auch Fortgeschrittene Anleger weiter zu geben und den Anlagemarkt rund um Forex, Aktien und CFDs transparenter zu gestalten.