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Das Handeln mit Devisenpaaren, binären Optionen, Indizes, Aktien und Rohstoffen kann für Trader ein spannendes, aber auch riskantes Unterfangen sein. Es ist unvermeidlich, dass Verluste auftreten können. Daher stellt sich vielen die Frage, wie man Verluste minimieren oder sogar komplett vermeiden kann. In unserem Artikel möchten wir Ihnen verschiedene Methoden vorstellen, mit denen Sie Ihre Verluste begrenzen können. Jedoch ist zu beachten, dass nicht alle Instrumente für jede Handelsart geeignet sind. Als Trader müssen Sie also genau abwägen, welche Methode für Sie am besten geeignet ist, abhängig davon, ob Sie beispielsweise mit Devisen, binären Optionen oder Aktien handeln.
Inhalt:
Je nachdem, ob Sie mit binären Optionen, Devisen oder Aktien handeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie drohende Verluste begrenzen können. Zunächst einmal möchten wir die wichtigsten Instrumente nennen, die Ihnen zur Verfügung stehen, nämlich:
Insbesondere bei den zuerst aufgelisteten Mitteln, nämlich bei der Verlustabsicherung sowie bei der Zusatzfunktion Early Closure, kommt es darauf an, ob der jeweilige Binäre Optionen Broker diese Methode überhaupt anbietet. Darauf werden wir im folgenden Abschnitt näher eingehen.
Binäre Optionen funktionieren so, dass der Trader zwar einerseits Renditen im hohen zweistelligen oder sogar dreistelligen Bereich erzielen kann. Auf der anderen Seite gibt es allerdings jederzeit das Risiko, den getätigten Einsatz komplett zu verlieren. Beim Handel mit binären Option existiert demnach stets ein Totalverlustrisiko, dem Trader natürlich möglichst entgehen möchten. Zu diesem Zweck bieten manche Binäre Optionen Broker mit der sogenannten Verlustabsicherung die Möglichkeit, zumindest einen kleineren Teil des investierten Kapitals zu schützen. Eine solche Verlustabsicherung wird auf der einen Seite nicht von jedem Broker angeboten, auf der anderen Seite reicht sie in aller Regel maximal bis 15 Prozent. Eine Verlustabsicherung von 15 Prozent bedeutet demnach, dass Sie bei einem verlustreichen Trade zwar nicht Ihr gesamtes Kapital verlieren, aber dennoch 85 Prozent des Einsatzes. Lediglich die genannten 15 Prozent werden Ihnen dann trotz eines verlustreichen Trades wieder gutgeschrieben.
Eine andere Möglichkeit, beim Handel mit binären Optionen bereits eröffnete Positionen abzusichern, ist die Zusatzfunktion Early Closure. Allerdings möchten wir an dieser Stelle erwähnen, dass es bei Weitem nicht alle Binäre Option Broker sind, die eine solche Zusatzfunktionen zur Verfügung stellen.
Das Early Closure als Zusatzfeature ist in gewisser Art und Weise mit einem Stop-Loss beim Aktienhandel zu vergleichen. Der Broker gibt dem Trader nämlich mit der Zusatzfunktion Early Closure die Möglichkeit, die im Bestand befindliche Option noch vor deren Auslaufen an den Broker praktisch zurück zu verkaufen. Stellt der Trader beispielsweise fest, dass er zwar auf einen steigenden DAX-Index spekuliert, der Deutsche Aktienindex seit Kauf der binären Option jedoch deutlich an Wert verloren hat, könnte er durch die Nutzung der Zusatzfunktion noch größere Verluste, in dem Fall sogar Totalverluste, verhindern.
Das wohl bekannteste Mittel, mit dem bereits eröffnete Positionen abgesichert und Verluste minimiert werden können, ist die sogenannte Stop-Loss Order. Diese spezielle Order wird bei sämtlichen Finanzprodukten eingesetzt, die zu den folgenden Gruppen gehören:
Sowohl beim Handel mit Devisen als auch Aktien und CFDs stellt die Stop-Loss Order ein durchaus probates Mittel dar, wie Trader Verluste minimieren bzw. begrenzen können. Dabei wird dieses Werkzeug von allen uns bekannten Forex Brokern kostenlos angeboten. Eine Ausnahme stellen hier garantierte Stop-Loss Orders dar, bei denen ihre Position auch im Falle von Gaps oder massiven Kursrutschen zu dem von ihnen gewünschten Stop-Loss Level ausgeführt wird. Garantierte Stop-Loss Orders sind daher meist kostenpflichtig und werden nicht von allen Forex oder CFD Brokern angeboten.
Vereinfacht dargestellt gibt eine Stop-Loss Order vor, dass ein im Bestand befindliches Finanzprodukt, beispielsweise eine Aktie, unter der Voraussetzung automatisch verkauft wird, dass ein vom Anleger festgelegter Kurs erreicht wird. Dieser Kurs befindet sich typischerweise fast immer auf einem niedrigeren Niveau als der Einstandskurs, zu dem der Anleger beispielsweise eine Aktie erworben hat. Wird nun dieser vom Trader festgelegte Kurs beim realen Handel einmal erreicht, wird die Stop-Loss Order umgehend ausgeführt. Dies führt dazu, dass die im Bestand befindliche Position durch Verkauf der entsprechenden Werte glatt gestellt wird. Wie Sie ihre Stop-Loss Orders richtig platzieren können Sie in unserem anderen Ratgeber nachlesen.
Basiswert: Währungspaar Euro / US-Dollar
Kaufkurs: 1,0640 Dollar (je Euro)
Währungseinheiten: 10.000 Stück
Stop-Loss Order Kurs: 1,0855 Dollar
In diesem Beispielfall hat ein Trader zunächst einmal 10.000 Währungseinheiten US-Dollar gegen Euro gekauft, und zwar zu einem Kurs von 1,0640 Dollar. Durch die Stop-Loss Order entscheidet sich der Trader anschließend, mögliche Verluste zu begrenzen, da beim Erreichen des Dollarkurses von 1,0855 ein automatisierter Verkauf erfolgt.
Sollte der Dollar anschließend auf mindestens 1,0855 fallen, hätte der Trader bei 10.000 Währungseinheiten zwar insgesamt einen Verlust von 215 Euro erlitten, aber sich gleichzeitig gegen mögliche, noch höhere Verluste abgesichert. Wichtig sind Stop-Loss Orders insbesondere dann, wenn Trader das aktuelle Geschehen über einen längeren Zeitraum nicht aktiv mitverfolgen können, beispielsweise während des Urlaubs. In diesem Fall wird durch die Stop-Loss Order verhindert, dass der Kurs in größerem Umfang fällt, ohne dass der Trader aktiv eingreifen könnte.
Eine Möglichkeit, drohende Verluste zu minimieren, besteht ferner im Aufbau einer Gegenposition. Dieses Mittel wird allerdings fast ausschließlich von professionellen bzw. institutionellen Tradern genutzt, da es vergleichsweise komplex ist. Durch den Aufbau einer Gegenposition soll optimalerweise erreicht werden, dass einerseits größere Verluste verhindert werden, andererseits aber immer noch durch die ursprüngliche Position ein Gewinn erzielt werden kann. Daher erfordert es einiges an Fachkenntnissen und vor allem ein sehr gutes Timing, wann welche Gegenposition zur bereits bestehenden Position aufgebaut wird.
Vereinfacht dargestellt funktioniert diese Absicherungsstrategie so, dass Sie mittels der Gegenposition genau entgegengesetzt der ursprünglichen Position spekulieren. Haben Sie also beispielsweise 10.000 Dollar gegen den Euro zu einem Kurs von 1,0556 gekauft, könnte die Gegenposition darin bestehen, im gleichen Umfang jetzt US-Dollar gegen den Euro zu verkaufen. Damit sich diese zwei Positionen nicht vollständig gegeneinander aufheben, ist es natürlich wichtig, zu unterschiedlichen Kursen zu handeln. Darüber hinaus muss die Gegenposition nicht zwangsläufig das gleiche Volumen wie die ursprüngliche Position haben, falls Sie beispielsweise nur eine Teilabsicherung vornehmen möchten.
Anleger, die mittel- oder langfristig mit Aktien handeln möchten, benötigen nicht unbedingt die angesprochenen Methoden, um Verluste zu begrenzen. Wer allerdings kurzfristig spekulieren möchte, der sollte die verschiedenen Methoden nutzen, um Verluste zumindest zu begrenzen und sich somit gegen massive Verluste abzusichern. Dazu stehen bei binären Optionen mit der Verlustabsicherung und der Zusatzfunktion Early Closure bei vielen Brokern entsprechende Mittel zur Verfügung. Wer hingegen mit Devisen, CFDs oder Aktien handelt, kann stets die Stop-Loss Order nutzen, um so drohende Kapitalverluste zu begrenzen.
Zusammenfassend ist es wichtig zu bedenken, dass Verluste ein inhärenter Bestandteil des Handels sind und jeder Trader sie irgendwann erleben wird. Mit der richtigen Einstellung, Wissen und Risikomanagement-Techniken ist es jedoch möglich, Ihre Verluste zu begrenzen und Ihr Kapital zu schützen.
Einige wichtige Erkenntnisse aus diesem Artikel sind die Bedeutung der Verwendung von Stop-Loss-Orders, der Kontrolle von Emotionen und der Diversifizierung Ihres Handelsportfolios. Es ist auch wichtig, sich kontinuierlich über die Märkte und Handelsstrategien zu informieren und immer realistische Erwartungen an Ihre Gewinne und Verluste zu haben.
Letztendlich geht es beim erfolgreichen Handel darum, Risiken zu managen und Verluste zu minimieren, während Sie auch Chancen für Gewinne nutzen. Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Tipps und Techniken befolgen, können Sie zu einem selbstbewussteren und erfolgreichen Trader auf dem Forex-Markt werden.
Über Paul Steward
Paul Steward beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Thema Börse und aktive Geldanlage. Nach abgeschlossenem Studium und einiger Zeit im Banking Bereich hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und ist nun als freiberuflicher Online-Redakteur im Finanzbereich tätig. Dabei ist es ihm ein besonderes Anliegen seine Erfahrungen und Tipps an Anfänger, aber auch Fortgeschrittene Trader weiter zu geben und den Anlagemarkt rund um Forex, Aktien, CFDs und Kryptowährungen transparenter und sicherer zu gestalten.
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